Ein sehr unfrommer Klappaltar für die Wohnung
Diptychon/Aussenseite: Der Tod und das Mädchen
Triptychon/Innenseite: In Mortem Voluptas
Kunstdruck, seidenmatt auf Holz
Handmontiert
165,- € pro Stück
Das Altarbild "In Mortem Volutas" als Riesenposter auf 190g Fotopapier, Hochglanz
Format A0
Das Poster ist natürlich unzensiert
46,- €
Ich habe in dem Altar 10 Meisterwerke der europäischen Kunst und ein Buch versteckt ... wer sie nicht selbst findet, kann hier sehen welche
Da es sich hier um einen ausgesprochen unfrommen Alter handelt, wird hier natürlich nicht da Leiden Jesu Christi beschrieben, sondern das Leiden einer durchaus vergleichbaren Figur: "Justine" aus dem Roman "Justine oder das Missgeschick der Tugend" des Marquis de Sade.
Justine ist die personifizierte Unschuld und Tugend, was ihr im Laufe des Romans zum Verhängnis wird.
Aufgrund ihrer Tugendhaftigkeit wird sie geschändet, gedemütigt, gefoltert, sexuell missbraucht und ins Elend gestürzt.
Wer wäre geeigneter für die Rolle des pervertierten Jesus?
Und somit lassen die drei Flügel des Altars Justine an die Stelle Jesu Christi treten und sie an seiner Stelle das Martyrium durchleben.
So tritt "Iustina Nazarena Regina Innocentum" (Justine, die Nazarenerin, Königin der Unschuldigen" an die Stelle von "Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum"
Philipp Halsmann schuf 1951 dieses legndäre Foto Salvador Dalis, der einen Totenschädel aus nackten Frauen betrachtet.
Das Foto ist bekannt, weniger bekannt ist sein Titel, welcher dem Werk erst seine Bedeutung gibt:
"In voluptate mors" - "In der Wollust liegt der Tod"
Eigentlich ein Ausdruck christlicher Sündenfurcht, wird es hier zu einer ästhetisierten Bejahung der Verbindung von Lust und Tod
und exakt dieses Motiv ziert auch die Fahne der römischen Soldaten (gemä0 der Tradition der Renaissance als Landsknechte dargestellt), die Justine zwingen ihr eigenes Kreuz nach Golgatha zu tragen.
Einer der ungewöhnlichsten Werke Renee Magrittes trägt den Titel "Begierde" - während sich seine anderen Bilder meist der Bildsprache des Surrealismus bedienen, ist das Bild "Begierde" ausschließlich in seinem Inhalt surreal ...
Die Begierde der jungen Frau ist hier nicht sexuell, sondern besteht in der sadistischen Lust einen lebendigen Vogel zu verschlingen... quasi die pure Essenz der perversen Gelüste, die sich hinter der tugendhaften Fassade verbergen.
Hans Baldung. genannt "Grien" begründete mit "Der Tod und das Mädchen" ein ganzes Kunstgenre und wurde seitdem tausende von Malen neu interpretiert.
Schon als Kind faszinierte mich dieses Motiv, doch irgendwie frustrierte mich immer, dass Baldung in der Ausführung seiner Gemälde eher ungelenk war, verglichen mit Zeitgenossen wie Dürer.
Daher wollte ich in meiner Interpretation diese Schwäche überwinden.
Beeindruckend hingegen fand ich immer schon die Figuren auf der Aussenseite des Dresdner Tryptichon von van Eijck.
Bewußt wurden die Außenseiten der Altäre meist in schwarz-weiß gestalted - die prächtigen, farbigen Innenseiten wurden nur an Sonn- oder Feiertagen Aufgeklappt.
Meine Interpretation dieses Werks kombiniert Baldungs Motiv mit dem Stil des Genter Altars von van Eijck.
Der wohl blasphemischste Künstler des 19. Jahrhunderts war Felicien Rops.
Auch seine "Versuchung des heiligen Antonius" stellt eine gekreuzigte Frau dar, mit allerdings völlig anderer Bedeutung als unsere Justine, denn sie ist kein leidendes Opfer, sondern die personifizierte Wolllust, die den heiligen Antonius verführen will.
Doch zumindest seinen halb skeletierten Engeln wollte ich hier ein kleines Denkmal setzen ...
und der sadistisch verdrehten Devise vom linken Bildflügel:
"In Motem Voluptas" - "im Tod liegt Wollust"
Was könnte den Tod unserer Justine besser illustrieren als Pieter Brueghels "Triumph des Todes" - dieses Meisterwerk ist wohl die bedeutendste Vision des totalen Horrors - die Toten erheben sich aus den Gräbern um Krieg gegen die Lebenden zu führen.
Der "Triumph des Todes" nahm schon im 16. Jahrhundert das moderne Genre des "Zombie-Horror" vorweg.
Hier sehen wir nur die rechte, obere Ecke als Ausschnittvergrößerung
Der Tod Jesu wurde betrauert von seiner Mutter Maria - die römische Pieta Michelangelos ist die wohl bekannteste Darstellung dieser Szene.
So viel Ehrerbietung wird unserer Justine nicht vergönnt. An Stelle der trauernden Maria schändet ein echsenhaftes Ungeheuer ihren Leichnam, das mit seiner schleimigen Zunge lüstern ihre Brüste beleckt.
Es war wohl Friedrich Nietzsche, der als erster beschrieb, dass die Figur des Jesus ein älteres Vorbild hatte: Dionysos (lat. Bacchus)
Und so wie die Jesusfigur und das gesamte Christentum eine Lobpreisung des Todes und der Tugendhaftigkeit darstellen, so ist Dionysos die personifizierte Lobpreisung des Lebens und der Lust.
Meisterhaft portaitiert in Guido Reinis "trunkener Bacchusknabe"
Und auch neben unserer Justine symbolisiert der trunkene Bacchusknabe, der oben Wein in sich hereinschüttet, den er unten wieder hinauspinkelt, die schamlose Lebensfreude, die Lust und Freude, die über Tod und Tugend triumphieren.
Eine der frühesten bekannten Bildnisse einer zaubernden Hexe ist "Der Liebeszauber" des niederrheinischen Meisters, dessen Name leider unbekannt ist.
Die junge Hexe tanzt, nur mit an moderne Pumps erinnernden Trippen bekleidet in ihrem Zimmer, während um sie herum die Zaubersprüche, symbolisiert durch fliegende Schriftrollen, die Luft erfüllen.
Offensichtlich hat der Zauber seine Wirkung nicht verfehlt, denn im Hintergrund kann man erkennen, wie der verzauberte Jüngling schon das Zimmer betritt.
Auf dem Gesimse des gotischen Bogens habe ich dieser Hexe ein steinernes Denkmal gesetzt. Durch die Perspektive musste ich leider die sexy Trippen weglassen, doch das tut ihrer verführerischen Wirkung keinen Abbruch
Auf Hieromymus Boschs Gemälde "Der Heuwagen" findet sich eine interessante Darstellung der romantischen Liebe:
Im Vordergrund sitzt ein Liebespaar flankiert von einem Engel und einem Teufel.
Der Engel betet für das Pärchen und hält sie zur Tugendhaftigkeit an, während der Teufel mit seiner Flöte die Beiden zur Sündhaftigkeit verführen möchte.
Der Engel hat es nicht auf mein Bild geschafft, aber der Teufel hat im Gesimse der gotischen Bögen seinen Platz gefunden und spielt der traurigen Justine das Lied von den Freuden der Sünde.
Der "Baphomet", im 19. Jahrhundert von Eliphas Levi geschaffen ist wohl eines der Ikonischsten Bildwerke, das je geschaffen wurde.
Oft fälschlicherweise für eine Darstellung des Teufels gehalten, ist er vielmehr eine Allegorie auf eine magisch verstandene Welt.
Der Baphomet vereint Gut und Böse, Mensch und Dämon, Mann und Frau aber auch Mensch und Tier.
Auf seinen Armen die Maximen der Alchemie: "Solve et coagula" ("Löse und verbinde") ... die Figur ist voller Symboliken.
Der Reichtum an Symboliken, welche Levi tatsächlich in der Figur versteckt hat und Symboliken, welche frei hinzuerfunden wurden prädestiniert den Baphomet dazu in der Spitze der Torbögen über der ganzen Szenerie zu thronen.
Da das Bild wirklich übervoll von Details ist, möchte ich hier einige Details, die ich für besonders gelungen halte einzeln hervorheben